Die VEC-Community und ihre Kinderlastigkeit

Polizist Gerd Meyer erklärt die VEC-CommunityGerd Meyer kennt sich aus im Internet. Seit Jahren beobachtet der Polizeibeamte aus Visbek, wie das neue Medium wächst und wo sich Jugendliche in der Online-Welt tummeln. Der Präventionsbeauftragte des Polizeikommissariats Vechta kennt die Risiken und Gefahren, denen junge und meist naive Internetnutzer ausgesetzt sind. Am Donnerstagabend klärte der Polizeioberkommissar Lohner Eltern im Ludgerus-Werk über die Gefahren in der Netzwelt auf. Vor allem eine Plattform sei bei Kindern und Jugendlichen zu einem modernen, äußerst beliebten, aber gefährlichen Spielplatz geworden: Die VEC-Community.
Ein Grundproblem sei es, so Meyer, dass sich viele Jugendliche besser im Internet auskennen als ihre Eltern. “Viele Erwachsene scheuen, etwas falsch zu machen, und unternehmen daher gar nichts”, sagte Gerd Meyer. Doch das sei der falsche Weg. Gerade wenn Kinder anfangen, im Internet private Daten, Bilder oder gar intime Videos von sich preis zu geben, müssen Eltern einschreiten. Die VEC-Community (www.vec-community.de) mit derzeit über 42 500 Mitgliedern oder das viel weiter verbreitete Schüler-VZ (www.schuelervz.de) birgten in den Augen Meyers viele Gefahren in sich. 90 Prozent aller Fünftklässler im Kreis Vechta hätten sich bereits registriert. Dabei sei die Online-Plattform für Erwachsene, nicht für Kindern konzipiert. Kontrolle geschehe laut Meyer kaum. Regeln würden zwar aufgeführt, jedoch kaum gelesen, und eingeschritten werde bei Verstößen erst, wenn sie schon längst geschehen seien.
Wo die Kontrolle der Erwachsenen fehlt, grassiert das Mobbing. In einem Fall hätten schon Drittklässler eine so genannte Hass-Gruppe gegen einen missliebigen Mitschüler gegründet, so Meyer. Die Gründung von solchen Schmäh-Netzwerke werde zwar von den Community-Betreibern geahndet mit mehrtägigen Sperren und Punkteabzug, geschehe aber immer wieder.
Meyer gab den Eltern Tipps: “Erstellen Sie ein Online-Profil mit ihren Kindern gemeinsam. Sprechen Sie mit Ihnen über ihre Netz-Aktivitäten. Schaffen Sie eine Vertrauensbasis.” Strikte Verbote seien kontraproduktiv.
Wer dennoch weitergehende, professionelle Hilfe oder einfach nur Informationen suche, werde zum Beispiel bei der aus öffentlichen Mitteln finanzierten Plattform www.klicksafe.de fündig.

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