2012 war das Jahr der fotografischen Aufrüstung. Eine neue Optik, neuer Blitz und jede Menge Zubehör wurden gekauft. Dafür war bald kein Platz mehr im Fotorucksack. Also musste weiter aufgerüstet werden. Kurz vor Jahresschluss kam eine geräumige Fototasche ins Haus.
Ich gebe zu: Ich hasse es einzukaufen. Vor allem Klamottenläden betrete ich als Modemuffel nicht wirklich freiwillig. Aber es gibt es zum Glück das Internet. Und den Service Outfittery. Das ist Typberatung für Männer online. Ich habe es mal ausprobiert.
Auf diesen Service habe ich – ehrlich gesagt – gewartet: Ein Dienst, der mir Klamotten liefert, die passen und modisch sind, und für die ich keine Tortour durch überfüllte Klamottenläden an Samstagnachmittagen machen muss. Durch die „Sendung mit dem Internet“ bei Antenne Düsseldorf bin auf Outfittery aufmerksam geworden. Das ist ein junges Startup unternehmen, dass es sich zur Aufgabe gemacht hat, Modemuffel wie mich online beim Kleiderkauf zu beraten.
Virtuelle Typberatung von Outfittery
Zum passenden Outfit geht auf der Webseite von Outfittery in zehn Schritten: So wird gefragt, welchen Stil ich an einem normalen Samstag tragen würde (lässig), welches Auto zu mir passt (Passat), welches Outfit ich im Beruf tragen würde (lässig-schick) oder welche Marken ich bevorzuge.
Dann noch schnell Angaben zum benötigten Kleidungsstück, zum Alter und – zack – zeigt mir Outfittery das Bild meiner persönliches Styleberaterin. In meinem Fall war das Sara.
Anruf von Sara von Outfittery
Über die Webseite verabrede ich einen Telefontermin mit Sara. Wenige Tage später ruft sie an und wir plaudern ein wenig über meinen Kleidungsstil, auch über große und kleinen Markenlogos, über Lieblingsfarben und über Konfektionsgrößen. Denn Sara will mir eine Box packen mit verschiedenen Outfits.
Eine Woche später kommt ein weißer Karton mit der Post.
Voller Spannung öffne ich die Box. Der Inhalt macht einen guten Eindruck. Sauber zusammengeschnürt sind die drei Outfits. Ein Weihnachtsgefühl kommt auf. Mit dabei ein persönlicher Brief meiner Typberaterin Sara.
Ich probiere die Kleidung aus. Irgendwie ist es so, als wenn Mama Klamotten für mich rausgelegt hat.
Zwei Chinohosen und eine Jeans sind dabei. Eine etwas spießig wirkende Strickjacke, gut passende, aber eher hässliche Hemden und ein weinrotes Sacko werfe ich über. Als Schuhe liegen braune Sneakers von Boss & Orange bei. Sogar Socken von Tommy Hilfiger und ein Ledergürtel von Lee sind in der Box. Der beiliegende und wirklich tolle Wollmantel passt leider nicht. Seht selbst meine verschiedenen Outfits:
Was ich behalte, was zurück geht
Ich entscheide mich schließlich für den wirklichen schicken navy-blauen Strickpullover von Ben Sherman (69,95 Euro), das passende orange T-Shirt von Selected Home (14,95 Euro), die blaue Chino-Hose von edc (69,95 Euro) und den braunen Lee-Gürtel (39,95 Euro).
Alle anderen Sachen passen nicht, waren nicht, was ich gesucht habe, oder es stimmte wie bei den Socken das Preis-Leistung-Verhältnis nicht. Sie wandern wieder in die Box und gehen per Post zurück an Outfittery. Bei den Schuhen von Boss & Orange (149,95 Euro) habe ich lange überlegt, mich aber dann doch auf Grund des etwas hohen Preises zum Rückversand entschlossen.
Hätte ich alle Sachen aus der Box behalten, hätte ich 1665 Euro an Outfittery überweisen müssen. Nun habe ich aber 195 Euro zu zahlen. Großes Plus: Für die Beratung zahle ich nichts extra.
Fazit
Ein Versuch ist Outfittery auf jeden Fall wert. Vielleicht versuche ich den Dienst noch einmal und bin etwas experimentierfreudiger bei der Stil- und Markenwahl. Denn alles, was in der ersten Box geliefert wurde, kannte ich schon von Shoppingtouren durch die Klamottenläden der Umgebung. Und darauf habe ich bekanntlich keine Lust.
Update 07.11.2012, 17:00 Uhr: Im ursprünglichen Beitrag hatte ich geschrieben, dass ich noch auf einen Anruf von der Typberaterin warte. Das ist mittlerweile geschehen. Sie hat mich gefragt, warum ich manche Teile zurückgeschickt habe und ob sie mir eine neue Box schicken dürfe. Natürlich darf sie das. Allerdings warte ich dafür auf die nächste Frühjahrssaison.
Bestellen im Internet klappt in den meisten Fällen reibungslos. Ware in den virtuellen Einkaufswagen, Lieferadresse angeben, Infos zu PayPal oder Kreditkarte hinterlassen und schon ist der gewünschte Artikel unterwegs. Doch was passiert, wenn Verkäufer ihre Sicherheitsschranken zu niedrig angesetzt haben und dadurch Kundendaten in fremde Hände fallen? Dazu habe ich jetzt meine Erfahrungen beim TintenCenter gemacht.